Buchtipp von Herrn Gabel
Nach sechs Jahren kommt sie frei. Sie hat alles bis ins kleinste Detail geplant. Ihre Familie wird büßen müssen. Zusammen mit dem letzten Familienmitglied wird Asa der Tradition ein Ende bereiten. Einer Tradition, die unzählige Unschuldige das Leben gekostet hat.
Die Tradition nahm nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Anfang, nachdem eine kleine Gemeinschaft im Osten Deutschlands schreckliches Leid erfuhr und gemeinsam den Entschluss fasste, nie wieder Opfer zu sein, koste es, was es wolle.
Als Leser werden wir Zeuge von Asas Rache und gleichzeitig wird aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte ihrer Familie erzählt. Beginnend in den Anfangsjahren des vorigen Jahrhunderts erstreckt sich dieser Erzählstrang bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs. Zoran Drvenkar gelingt es mit Bravour, geschickt jedes Kapitel mit dem nächsten zu verweben, sodass auf keiner Seite Langeweile aufkommt und zeichnet anhand einer Familiendynastie das Bild einer Gesellschaft, in der nicht der Schutz des Schwächeren an erster Stelle steht, sondern das Recht des Stärkeren gilt.